Lebensspur

Mit nun 72 Jahren kann man schon auf die eigene Spur zurückblicken und resümieren.

Alles begann im Herbst 1950, als ein Kind in der bayrischen Kleinstadt Landsberg am Lech in eine Beamtenfamilie hineingeboren wurde.
Die Mutter entstammte einer Landwirtschaft mit Mühle und von daher war ein starker Bezug zur Natur und zu Tieren von ihr ererbt. Der Vater war halb Beamter, halb Künstler und von diesem bekam ich den musischen und nachdenklichen Anteil in mein Leben gegeben.
Als Kind war mir die Natur und Tiere näher als die Menschen. So sprach ich mit den Tieren und Pflanzen auf meine ganz ureigene Weise. Der Weg mit den Menschen war reibungsvoller und nicht so einfach.

Mein Wunsch war es Tierpfleger in der Wilhelma in Stuttgart zu lernen. Doch da ich noch zu jung war, suchten meine Eltern andere Ausbildungsplätze und so kam ich zunächst in eine Forellenzucht und dann lernte ich Tierpfleger in der pharmazeutischen Industrie. Obwohl dies eine sehr gute Ausbildung war, die ich erfolgreich abschloss, wollte ich nicht weiter Versuchstiere züchten, sondern suchte nach anderen Wegen. Eine kurze Zeit arbeitete ich in einer Universitätstierklinik und in einem Max-Planck-Institut der Virusforschung, dann lockte mich das Abenteuer und ich wurde Tierpfleger bei einem Circus. Arbeitete dort mit Raubtieren, Bären, Affen, Elefanten, einem Nilpferd und anderen exotischen Tieren.  Eine tolle verrückte Zeit war das und genau da entdeckte ich meine organisatorischen Fähigkeiten und wirkte in der Werbung, Pressearbeit, Tourneeplanung, Einkauf und in technischen Bereichen. Die Vielseitigkeit dieser Zeit gab mir wertvolle Grundlagen für die weitere Zukunft. Die Circuszeit führte mich auch nach Österreich und Sizilien.

Dann wechselte ich als Werbe- und Organisationsleiter an das LTT, Landestheater Württemberg-Hohenzollern in Tübingen, wo ich von 1976-1979 wirkte und dabei auch eine erfolgreiche Besucherorganisation auswärtiger Theaterbesucher aufbaute. In diesen Jahren begegneten mir verschiedene Schriftsteller und Komponisten. Besonders sprach mich damals Luise Rinser an, die mich zum Schreiben ermunterte. Durch einen Intendantenwechsel führte mich mein Weg zu einer grossen Besucherorganisation am Staatstheater Wiesbaden und den Städtischen Bühnen in Frankfurt. Dort führte mich der Zufall zur grössten Auftragsarbeit meines Lebens, der Organisation der 100 Jahrfeier der Alten Oper Frankfurt, wo ich neben die Oper zwei Circuszelte, ein Festzelt, einen nostalgischen Jahrmarkt, einen historischen Kunsthandwerkermarkt, eine Hochseilschau und diverse andere Attraktionen stellte und mit einem Kollegen über vierzig kulturelle Veranstaltungen in den Zelten plante und durchführte. Dazu einen Sternmarsch hessischer Musikkapellen und Trachtengruppen und den Staffellauf rund um Frankfurt mit den Sportvereinen wiederbelebte. Meine ganze Vielseitigkeit bisher gelebter Bereiche floss hier mit ein.

Mit Teilen aus diesem Festival machte ich anschliessend selbständig weiter, organisierte Weihnachtsmärkte und Kunsthandwerkermärkte in Einkaufszentren, Stadtfeste und Spezialevents. 1982 begann ich Künstlermärkte in Stadthallen und anderen niveauvollen Sälen zu organisieren und das wurde für fünfunddreissig Jahre mein Hauptberufsweg, denn bis 2016 wurden dies über 220 Veranstaltungen dieser Art. In dieser Zeit hatte ich zudem zeitweise auch zwei Kunstgalerien  und organisierte grosse Kunstausstellungen für den Bund für Umwelt und Naturschutz e.V..
In dieser Ökophase begegnete mir ein
Radiästhesist (Wünschelrutengänger) und durch diesen entdeckte ich diese Fähigkeit auch bei mir. Durch dieses erspüren sehr feiner Energien beschäftigte ich mich mit vielen weiteren Grenzbereichen der Naturheilkunde und der Esoterik. Organisierte in dieser Zeit auch einige Naturheilkongresse und esoterische Messen. Da darin sich allerdings auch Leute tummelten, die mir suspekt waren und deren Inhalte ich nicht weiter mitvertreten wollte, gab ich nach einigen dubiosen Erfahrungen diese Veranstaltungsart wieder auf. Mit einigen Methoden und Techniken beschäftigte ich mich weiter und als mir “Numerologie im Tarot” begegnete, entwickelte sich daraus eine über zehnjährige nebenberufliche Beratungsarbeit, die ich auch heute noch Privatpersonen und Firmen anbiete. Diese intensiven Gespräche in den Tiefen menschlicher Lebensläufe und den Alltagsproblemen der Menschen liessen mich auf andere Weise reifen. Durch meine zweite Lebenspartnerin begann ich zudem einheimische Blütenenergien, ähnlich den bekannten Bachblüten herzustellen, zu testen und an Naturärzte und Heilpraktiker abzugeben. Dies war ein sehr spannender und intensiver Weg, den ich inzwischen wieder beendet habe, aber mein Wissen darüber weiter vermittle.

Schon immer schrieb ich Kurzgeschichten, dann verstärkt Gedichte. Dann fasste ich meine Erfahrungen mit “Numerologie im Tarot” als Buch zusammen und schrieb das Märchen “Geheimnis des Teufelsberg”. Beide Bücher brachte ich 2003 im Eigenverlag heraus. Inzwischen erschien zudem der Indianerroman “Navajo Will”, “Hakim - der Erzähler” und verschiedene Bände mit Kurzgeschichten.. Meine Gedichte stelle ich jährlich kostenlos ins Internet. Einige Texte und Gedichte erschienen in Sammelbänden anderer Verlage.

Seit mehreren Jahren betreue ich die Tourneeplanung von reisenden Veranstaltern. Dies macht mir Spass und da kann ich meine bürgerliche Herkunft mit meiner Freude für Circus und andere Reisegeschäfte verbinden. Dies mache ich von meinem Büro aus, muss nicht mitreisen. Gleichzeitig bessert es etwas meine nicht gerade üppige Rente auf. So kann ich meine Lebenserfahrungen in dieser Richtung nun auch noch vorteilhaft im Alter nutzen, was allen Seiten dienlich ist.

Heute bin ich eine breite Mischung all dieser Lebenserfahrungen, die teilweise Beruf, teilweise als Hobby mein Leben bereichern. Ich hatte das Glück, dass ich viele meiner Träume realisieren konnte und das was mich innerlich beschäftigte auch real umsetzen konnte. Damit konnte ich Theorien ergründen, erforschen und real leben, deren Grenzen ausloten und das gelebte Wissen in mir als meine persönliche Wahrheit verankern.
Dieses Leben war und ist noch eine vielseitige Mischung sehr unterschiedlicher Interessenbereiche, die nebeneinander Platz in mir haben und aus denen ich in jedem Moment jederzeit schöpfen kann.
Es ist eine Spur aus der Natur ins Leben der Menschen, in deren Tiefen und Niederungen, in deren Freude und Leid. Sie führte mich wieder zurück in die ländliche Natur, in den Einklang des Lebens, in die Einfachheit und zu dem was ich Gott nenne, was meine naturnahe Spiritualität ausmacht.
Sehr viel habe ich durchwandert, bin eingetaucht in viele Welten parallel, habe alles mitgelebt, kritisch geprüft und in mir integriert, soweit es für mich stimmig war.

Nun habe ich Gefühl und Verstand im Einklang, kann beides nutzen und gleichwertig akzeptieren. Vertraue dem was ich spüre und verstehe was ich darüber erfahren, gelernt habe und dazu weiss. Alles das floss und fliesst immer weiter hin zu einer Einheit in meiner Mitte, wohin die Spur meines Lebens mich immer deutlicher führt. Viele Quellen habe ich erforscht, bin den Bächen gefolgt und kenne nun die Tiefen meines Sees in mir, aus denen ich schöpfe und daraus an andere auch gerne weitergebe.
Das Internet ist ein tolles Medium alle diese Inhalte offen zu zeigen. Da mir Websitegestaltung viel Spass macht, nutze ich dieses Medium ausgiebig und teile mit, was ich weitergeben kann.
Wieviele Jahre stehen mir dazu noch zur Verfügung? Egal. Solange ich da bin in dieser Welt, teile ich mich mit und euch allen hier meine Welt an. Blickt hinein und zieht euch heraus was euch gefällt und gut tut.
So kann ich euch mit meinem bunten Leben vielleicht etwas geben, euch Mut machen euch zu leben in eurer ganzen Vielschichtigkeit und auch ein wenig helfen, dass ihr euch selber findet, euren Kern entdeckt, den See in der Mitte eures Selbst.

Herzlichst
Peter Burger
Dezember 2022
  

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